Jüngstes Projekt

Jüngstes Projekt ⋆

Das ABC für eine inklusivere Stadt: Workshops die empowern, hinterfragen und der städtischen Gemeinschaft dienen.

Projektdauer: 01.01.2023 - 31.12.2023

Gefördert von der Stadt Zürich

Rahmenprogramm der Ausstellung "Blinde Flecken - Zürich und der Kolonialismus”
Durchgeführt im Völkerkundemuseum der Universität Zürich

Inhalt.

Das Projekt mit dem Titel ‘Das ABC für eine inklusivere Stadt - Workshops die empowern, hinterfragen und der städtischen Gemeinschaft dienen’ - gefördert durch den Integrationskredit der Stadt Zürich - ensteht aus dem Bedürfnis heraus, einen Beitrag zu mehr Inklusion in der Stadt Zürich zu leisten und der bestehenden Nachfrage nach Anti-Rassismus gerecht zu werden.

Folgende Workshops werden im Rahmen des Projektes durchgeführt:

  1. Allyship-Workshop für Weisse Menschen

  2. Empowerment-Workshop für Erwachsene BIPoC*

  3. Workshop für Familien mit Schwarzen Kindern

  4. Empowerment-Workshop für Kinder und Jugendliche BIPoC

  5. Community-Building-Workshop

*BIPoC ist ein Akronym und steht für Black, Indigenous, und People of Color. Der Begriff PoC umfasst alle Personen, die nicht Weiss sind und die von bestimmten Arten von Rassismus betroffen sind, wie z.B. Anti-asiatischer Rassismus, Anti-Schwarzer Rassismus, Anti-muslimischer Rassismus, etc.

Allyship-Workshop.

Der Satz ‘Silence is Violence’ ist spätestens seit der zweiten ‘Black Lives Matter’ – Bewegung im Jahre 2020 weitläufig bekannt. Denn beim Angesicht von Unrecht untätig zu bleiben und zu schweigen, kann ebenso schlimme Auswirkungen haben, wie wenn effektiv Unrecht ausgeübt wird. Nicht umsonst zählt das Schweizerische Strafgesetzbuch mehrere Unterlassungsdelikte.

Wenn Weisse Menschen bei Rassismus untätig bleiben, kommt es allerdings vielfach daher, dass sie nicht wissen, wie sie genau reagieren sollen.

In diesem Workshop geht es darum, zu diskutieren, analysieren und herauszuarbeiten, wie/wo/wann sich Weisse Menschen für BIPoC einsetzen könn(t)en und/oder soll(t)en. Anhand von erlebten und fiktiven Szenarien von Rassismus wird geübt, wie Allyship-Handlungen aussehen könnten. Ein theoretischer Teil über die Historizität von Rassismus ist auch Teil dieses Workshops. Denn je besser das Verständnis über Rassismus, desto besser das Erkennen von Rassismus und (womöglich) auch das Sich-Einsetzen gegen Rassismus.

Empowerment-Workshop.

In dieser strukturell rassistischen Welt wurden wir alle rassistisch sozialisiert. Sowohl Weisse Menschen als auch von Rassismus betroffene Personen. Sämtliche BIPoC weltweit bleachen sich, finden sich nicht schön, schämen sich für ihre Kulturen oder ihre ‘schwierigen’ Namen, uvm. – weil sie es gelernt haben, bzw. weil sie so sozialisiert wurden.

In diesem Workshop geht es darum die Sozialisation von BIPoC und den dadurch resultierenden internalisierten Rassismus genau unter die Lupe zu nehmen, zu analysieren und zu verstehen, um Heilung zu schaffen, empowert zu werden und um möglichst einen neuen Weg einzuschlagen. Der soziale Raum wird so angelegt, dass er für BIPoC möglichst ‘safe’ ist. Ein Raum, in dem sich alle Teilnehmenden ausdrücken können und gehört werden. Ein Raum, in dem getröstet und ermutigt wird und in dem internalisierte, schädliche Glaubenssätze hinterfragt und mutig verlernt werden. Gemeinsam wird ein neuer Weg eingeschlagen.

Workshop für Familien mit Schwarzen Kindern.

«Wie gehe ich um, wenn mein Kind Rassismus erfährt? Wie kann mein Kind in seiner biracial Identität bestärkt werden? Wie verhalte ich mich, wenn fremde Menschen, ohne zu fragen die Haare meines Kindes anfassen? Wie pflege ich Afro-Haare? uvm.» sind Fragen, die Elternteile, welche Schwarze Kinder haben, beschäftigen.  Solche und andere Fragen, Unsicherheiten und Unklarheiten führen dazu, dass sämtliche Eltern mit deren Situation überfordert sind.

Gemäss Statistiken sind über 35% aller Ehen, die in der Schweiz geschlossen werden, binational. Schaut man bei den Kindern hin, haben über 50% aller Kinder in der Schweiz, welche jünger als 6 Jahre alt sind, einen oder zwei Elternteile, die nicht aus der Schweiz sind. Die Schweiz wird also zunehmend zu einem Einwanderungsland mit immer mehr Menschen, unterschiedlicher, internationaler Herkunft.

Binationale Familien sind wie Studien belegen, Herausforderungen ausgesetzt, da unterschiedliche Religionen, Kulturen, Bräuche, Normen und/oder Sprachen aufeinandertreffen können. Diese Familien müssen vermehrt Kompromisse eingehen und sich wiederholt ins gegenseitige Verständnis üben. Kommt bei binationalen Familien auch noch Race ins Spiel, so sind diese Familien noch mehr Herausforderungen ausgesetzt.

Darum sollte es, um das Kindeswohl zu gewähren, Anlaufstellen geben für Familien mit Schwarzen Kindern oder allgemein Nicht-Weissen Kindern.

Community-Building Workshop.

Was wären wir Menschen ohne Community? Ohne Freunde und Freundinnen, die einen unterstützen, mit denen man zusammen lacht und Dinge unternimmt? Eine gute Community bereichert das Leben eines jeden Menschen.

Allerdings ist es nicht einfach eine Community zu finden und Studien belegen, dass Communities dazu tendieren aus Menschen zu bestehen, die sich in ihrer Klasse, Rassifizierung, Herkunft, mehr ähneln als unterscheiden.

In diesem Workshop wird ausgetauscht, zugehört und es werden Übungen gemacht, die dazu dienen sich gegenseitig besser kennenzulernen. Ideelles Ziel dieses Workshops ist, dass die Teilnehmenden nach dem Workshop und unabhängig der Workshop-Leitung sich vernetzen, eine Gruppe bilden und zu einer Community werden. Im besten Fall zu einer interracial Community, mit Menschen unterschiedlicher Herkunft, Klasse, Werdegang und Rassifizierung.